Wer sich eine Gewandung für das Mittelalter zulegen möchte, hat oft auch das Problem, welche
Farbe er seiner Gewandung geben soll - hat man sich denn endlich für den Stil der Gewandung entschieden.
Um hierbei ein wenig hilfreich zu sein, soll diese kleine Farbenkunde dienen!
Durch die Verwendung
von teueren Farben, konnten die Menschen im Mittelalter den Status einer Person abschätzen. Je
teuerer eine Farbe war, desto reicher - und oft mit dem Reichtum einhergehend - und einflussreicher musste
diese Person sein. Das Volk bevorzugte den billigen ungefärbten Stoff. Für die Herstellung der verschiedenen
Farben, benötigte man auch die verschiedesten Materialien. Wenn Farben eingesetzt wurden, dann waren sie auch
in der Regel von einem kräftigen Farbton. Dies läßt darauf rückschließen, daß die Bürger einer Stadt
recht Farbenprächtig herumgelaufen sind und das somit das Straßenbild recht bund war. Die Farbsymbolik
ist oft Regional bedingt. Zwar kommt einer Farbe schon eine bestimmte Bedeutung zu, doch diese konnte sich
schon mal von Ort zu Ort, von Land zu Land unterscheiden.
Farbenkunde
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Farbe
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Verwendung
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Brauntöne
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Da diese Färbung mit Naturfarben leicht und preiswert zu machen war, z.B. mit Nußschalen, war diese Färbung beim einfachen Volk sehr beliebt.
Wie bei allen Farben, gab es hier die unterschiedlichsten Tönungen.
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Blautöne
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Blautöne konnten oft leicht mit heimischen Färbermitteln hergestellt werden. Da auch diese Herstellung
relativ preiswert war, war der Blauton auch eine recht beliebte Farbe.
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Rottöne
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Rot hatte einen symbolischen Gehalt: Sie symbolisiert das Blut des Adels! Daher war Rot schon immer
beim Adel sehr beliebt. Preiswert war Rot als Krapprot herzustellen
und wurde auch von der einfachen Bevölkerung verwendet.
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Gelbtöne
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Gelb konnte soziale Randgruppen des Mittelalters kennzeichnen, wie z.B. Prostituierte und Juden.
Diese Randgruppen trugen eher ein fahles Geld, während das kräftige, leuchtende Gold-Gelb vom
Adel getragen wurde.
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Grüntöne
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Die Herstellung von Grüntönen war teuer, da sie eine Mischfarbe ist.
Von der Farbsymbolik her, war sie eher den jungen Menschen vorbehalten, die noch "voller Hoffnung" waren.
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Schwarz
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Lange Zeit trug nur der niedere Klerus diese Farbe. Erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde
diese Farbe auch bei Kaufleuten und anderen "Neureichen" getragen.
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