Sprichwörter
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Ich möchte darauf hinweisen, daß dieser Fundus von Sprichwörter und Wortherkünften keinerlei Wissenschaftliche Basis hat.
Wir haben aus verschiedenen Bücher - die Quellen sind angegeben, sofern sie uns noch bekannt sind - bzw. von verschiedenen
Besuchen der unterschiedlichsten Märkten und Burgen unser Wissen zusammengetragen. Auch aus den Tiefen des Internets ist
die ein oder andere "Ableitung" eines Wortes bzw. Sprichwortes! Trotzdem mag an dem ein odere anderen was dran sein! Viel
Spaß beim lesen!!
Sprichwörter und ihre Herkunft | |
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Sprichwort | Herkunft |
Kotzen wie ein Reiher | Wenn ein Reiher angegriffen wurde und er wollte flüchten, mußte er schnell an Balast verlieren, damit er abheben konnte. Dabei kotze er u.U. seine letzte Mahlzeit wieder raus. |
Torschlusspanik | Früher wurden die Stadttore bei Sonnenuntergang geschloßen. Wer dann noch draußen war, mußte die Nacht vor den verschlossenen Stadttoren - und somit u.U. im Freien - verbringen. Wollte er dennoch rein, mußte er einen sehr hohen Betrag an die Wache zahlen. Das schlafen im Freien war früher nicht gerade ungefährlich! |
Von der Pike auf gelernt | Im späten Mittelalter gab es die Pikateure. Krieger, die mittels einer langen Waffe gegen Reiter kämpfen konnten: mit der sogenannten Pike. Stieg ein solcher Soldat in der Hierachie auf und erlangte sogar einen Offiziersrang, so sagte man ihm nach, daß er sein Handwerk von der Pike auf gelernt hatte! |
Einen Bock schießen | Einen Bock schießen kommt aus dem jagdlichen Bereich. Böcke (junges Rehwild) werden so lange geschont, bis sie zu Kapitalen Hirschen, 10- bis 12 Endern (Geweih) heranwachsen. Wenn jemand einen Bock schießt beraubt er sich oder den Revierherren der Chance auf ein prestigeträchtiges großes Geweih. |
Auf die Hohe Kante legen | Die hohe Kante ist ein schmales Brett mit vorgenagelter schmaler Leiste an der Rückseite der Truhe,... Man nutzte sie zur Ablage von Schmuckstücken, Geldbeuteln,..., Quelle: T.Albrecht, Truhen, Kiste, Laden. ISBN:3-932526-02-3 |
Seine Haut zu Markte tragen | Bei den Germanen galten Tierfelle als Bußgeld |
Techtelmechtel | ital. tecomeco: mit dir - mit mir (unter vier Augen) |
Jemanden verpetzen | Pezetten von ´pazah´ hebr. ´den Mund auftun´; im 18. Jh zum Rotwelsch gekommen |
Verballhornen | Entstellen: johann Ballhorn (1528-1603) änderte ihm anvertraute Manuskripte |
Kredenzen | Credere: glauben; beglaubigen der Speise durch einen Vorkoster; die Speise ist sicher für den Gast |
Schmiere stehen | hebr. schemirah: Bewachung, Aufsicht |
Ein X für ein U vormachen | Wenn der Gläubiger aus dem U (geschrieben wie V) durch verlängern des einen Schenkels ein X (also aus 5 eine 10) machte, dann betrog er seinen Schuldner. |
Sabotage | Kommt aus der hoch Zeit der französichen Manufakturen. Bei den ersten Arbeiteraufständen warfen diese ihre Holzschuhe (frz. Sabot) in die mechanischen Webstühle und setzten sie damit ausser Betrieb. |
Türmen | Wenn eine Burg überannt wurde blieb nur der Rückkzug in den Bergfried. Man ging also türmen |
Über die Stränge schlagen | Kommt vom Anspannen der Pferde. Stränge sind die Lederriemen oder Seile, die Pferd und Wagen verbinden. Junge Pferde, die das Fahren noch nicht gewöhnt sind, keilen gerne mal aus, schlagen also über die Stränge. Das hat meist destruktive Folgen für Anspannung und/oder Wagen und/oder Pferd. |
Keinen Pfifferling wert | Da sich die Pilze bis ins Spätbarock in so großer Zahl finden ließen, daß sie als arme Leute Speise galten und entsprechend nichts wert waren. |
Einen Zahn zulegen | Kommt aus der mittelalterlichen Küche. Die Eisen, an denen die Töpfe hingen, hatten noch Zähne, um die Höhe des Topfes über dem Feuer zu regulieren. Wenn man wollte, daß das Essen schneller gar wird, mußte man "einen Zahn zulegen" - also den Topf durch Regulierung dem Feuer etwas näher bringen. |
In Frankreich wurde zur Zeit Ludwigs XIV. (1643 - 1715) das Tafelmesser ohne Spitze erfunden. Hintergrund war, dass man mit dem "Verschwinden" der Spitze des Messers den Tischgast daran hindern wollte, sich mit dem Messer die Essensreste aus den Zähnen zu stochern.