Warum dieses Tagebuch oder neudeutsch Blog?
Auf der Internetseite Diabetes-Kids können Eltern von an Diabetes erkrankten Kindern ein Tagebuch führen um so
anderen Eltern die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in die Handhabung und den Alltag
von anderen Betroffenen zu bekommen.
Nun ist diese Seite für ELTERN und Kinder/Jugendliche gedacht und sollte sich
auch überwiegend mit dem Thema Diabetes beschäftigen.
Das ist auch korrekt so, denn so war und ist die Idee hinter dieser Site!
Deswegen legt der Webadmin auch großen Wert auf den korrekten Inhalt der Tagebucheinträge,
da er auch für die Inhalte seiner Site verantwortlich ist.
Das hat zur Folge, dass er auch mal zum Rotstift greifen muss und Teile eines
Tagebucheintrages löschen lassen muss (soweit ich weiß, nimmt er das nicht selbst vor, sondern teilt dem Autor mit, was ihm nicht gefällt).
Nun vertrete ich die Ansicht, dass Diabetes zwar eine Krankheit ist, aber nicht den ganzen
Tag bestimmt - weswegen wir auch kein Pflegegeld bekommen. Aber das ist nochmals ein anderes Thema.
Eigentlich ist es so, dass der Diabetes, seine Auswirkungen und seine Behandlung TEIL des Alltags sind. Und dazu gehört nun m.M. nach auch Dinge, die - weil sie z.B. politischen
Charakter haben - nicht ins Tagebuch von Diabetes-Kids gehören.
Deswegen dachte ich mir "He, trage doch auf Deiner eigenen Site die Einträge ein, die dem Rotstift zum Opfer fallen!"
Womit ich auch einen Ratschlag des WebAdmins von Diabetes-Kids folge.
Also, hier kann nun der geneigte Leser mein Tagebuch lesen - unsenziert!
Allerdings muss ich auch darauf hinweisen, dass hier auch mal Kraftausdrücke
und/oder politisch angehauchte Ansichten Meinerseits auftauchen werden.
Die Ironie des Lebens!
23.05.2007
Was regen wir uns nicht immer auf, wenn Politiker Gesetzte erlassen, die der
Meinung des kleinen Mannes (und auch der kleinen Frau) nach völlig am Leben
vorbei sind.
Betrachten wir mal die Diskussion von und über die Frau Dr. von der Leyen.
Da werden Krippenplätze bereitgestellt. Nicht heute, nicht morgen, aber bald.
Dadurch soll jeder der Kinder hat in der Lage sein, sein Kind dort abzugeben oder
Geld für die häusliche Betreuung erhalten.
Den zweiten Teil finde ich persönlich ganz nett aber es ist mir ein Rätsel, wie
- alleine durch die zur Verfügungsstellung von weiteren Krippenplätzen - die
Kinderanzahl wachsen soll.
Ich meine, mal ehrlich, ich gebe mein Kind vom dritten bis zum ca. 6 Lebensjahr
in den Kindergarten bzw. die Kindertagesstätte.
Und dann? Danach fängt doch der Ärger erst richtig an. Die Schule beginnt, die
Kinder wachsen wie Bohnenkraut, die Ansprüche steigen und Playstation bringt
seine nächste Schrottgeneration von Spielkonsole raus.
Gerade am Anfang der Schulzeit sind die Kids meist noch nicht in der Lage, sich
selbst zu unterhalten - ich meine damit nicht das Fernsehen oder die Playstation!
Sie können sich kein Essen kochen, können noch nicht alleine die Hausaufgaben
machen etc. Habe ich mir eine bessere Schule als die nächste Bezirksammelstelle ausgesucht muss das Kind auch noch mit dem Bus fahren oder das familiäre Taxiunternehmen springt in die Breche.
Und dann noch das andere, das erzieherische. ICH und meine Frau wollten NICHT,
dass sich irgendein Fremder, egal wie gut wir ihn leiden können, in die Frühkindliche
Erziehung UNSERES Kindes einmischt! Was will ich damit sagen? Wir hätten es
schrecklich gefunden, wären wir gezwungen gewesen (oder geworden) unser ein-
oder zweijähriges Kind in eine Kindertagesstätte zu geben, nur damit wir uns
für Vater Staat krumm und buckelig schuften können und Abends dafür die Kinder
ins Bettchen bringen dürfen.
Also nochmals zusammenfassend: Wenn ich jetzt vor der Entscheidung stünde, ein
Kind in die Welt zu bringen, dann ist doch die kurzfristige Aussicht auf einen
Krippenplatz das letzte Argument, dass ich hier heranziehen würde! Denn was
mache ich dann mit dem mir entfremdenden Kind, wenn die Kindergartenzeit vorbei ist?
O.K. und wie komme ich jetzt auf diesen Tripp?
Nehmen Sie sich eine Pfeife, gehen Sie an den Gewürzschrank und kippen Sie von
jedem Gewürz etwas in den Pfeifenkopf...und dann schmeißen Sie die bekloppte
Pfeife weg.
Also in "unserem" Kindergarten war die letzten beiden Tage großes Reinemachen
angesagt! Warum? Nein, nicht weil Frühling ist und/oder es der Kindergarten
grundsätzlich mal notwendig gehabt hätte. Nö! Daneben! Ein großes Stinketierchen
aus der lokalen Politik stattet heute unserer Kindertagesstätte einen Besuch ab!
Deswegen! Und nur deswegen!
Das ist aber m.E. ähnlich kurzsichtig, wie die Entscheidung der Frau Dr. von der Leyen.
Da kommt der Dorfmatador in den Kindergarten reinstolziert, sieht einen
blitzblanken Kindergarten, mit (ganz frisch gesetzten) Blümchen vor dem Eingang,
einem (ganz neuen) schicken Spiegel, ordentlich aufgereihte Kleider, saubere Umgebung und denkt sich, DEM Kindergarten geht es aber gut!
Und der arme Platzhirsch versteht gar nicht das Gejammer der Leute, die immer wieder sagen, dass es in den Kindergärten zu wenig Förderung gibt!
Ich meine, so eine Kindergartenbesichtigung ist wie ein Autokauf! Hat man keine
Ahnung davon, klotzt man nur auf den Lack. Sieht der gut aus, ist die Karre
schon so gut wie im Sack. Nur das es hier umgehgekehrt ist: Ist der Lack in Ordnung,
bleibt der Sack zu.
Irgendwie verstehe ich das alles nicht!
Aber so richtig verstehen tue ich auch nicht, warum uns nicht der Mond auf den
Kopf fällt und dabei den Himmel mit runter reißt...
Und wir sind mit dem neuen Kindergarten mehr als zufrieden! Bisher gab es keinen Tag, an dem Cedric nach Hause kam und sagte, der Kindergarten war schlecht. Ein umfangreiches Programm lockt die Kids jeden Tag erneut in den Kindergarten und der Einsatz des Personals gegenüber Cedrics Diabetesbehandlung ist vorbildlich!
Im nachhinein sind wir mit dem erzwungenen Wechsel des Kindergartens sehr zufrieden! Ehrlich! Hand aufs Herz! Ach so, nicht auf das meiner Nachbarin...?
Was Cedrics Werte angeht? Ein Lied, zwo, drei Vier: „Auf und Nieder immer wieder..."
Am Vatertag waren wir wandern. Danach traf man sich in einer Turnhalle, in welcher für die Kinder etwas aufgebaut wurde. Cedric war an diesem Tag so niedrig, dass
wir das Mittagessen nicht spritzten und er wohl erst durch den Kuchen am Nachmittag einen Wert von mehr als 60 mg/dl erhielt. Der war dann allerdings wieder etwas zu hoch! Aber nach der Korrektur ging es wieder in den Keller, wobei die Korrektur nicht dick war.
P.S.: Was das Konzept der Frau Dr. von der Leyen angeht, so spiegelt obige Aussage
AUSSCHLIESSLICH meine Meinung wider und ist nicht der Diskussion würdig! Denn
ehrlich gesagt habe ich von Politik gar keine Ahnung. Aber ich kann mich toll
darüber aufregen. Morgens eine "gute" politische Entscheidung im Radio und der
Kaffe wirkt wie abgestandenes Mineralwasser!